Geburtstag
Um exakt 03:30 Uhr läutet – wieder einmal – der Wecker. Ich öffne die Augen, richte mich langsam auf. Obwohl ich nur knappe fünfeinhalb Stunden geschlafen habe, fühle ich mich überraschend fit. Super. Dann geht es los.
Nach der kalten Dusche sowie der Dehneinheit setze ich mich auf die Couch, lese ein kurzes Kapitel meines Buches – studiere es förmlich – und schreibe ein paar Stichwörter in mein Journal. Während ich den gestrigen Tag – meinen Geburtstag – reflektiere, mache ich es mir erneut bewusst: Das Leben meint es gut mit mir.
Genannte Erkenntnis bestätigt sich mir kurz nach dem Loslaufen wenig später: Es ist warm – fast so wie im Spätsommer. Obwohl ich – so bemerke ich nach Zurücklegung eines Kilometers – Schmerzen in meiner lädierten Ferse verspüre, daher immer wieder ein paar Schritte gehen muss, empfinde ich tiefe Dankbarkeit: Ich bin hier.
Dann, als ich nach etwas über einer Stunde und knappen neun Kilometern den Lauf beende – ihn in einen sanften Gang ausgleiten lasse –, überwinde ich mich ein weiteres Mal, zeige Mut: Ich grüße die Gruppe der an der gegenüberliegenden Haltestelle auf den Bus wartenden Menschen mit einem mäßig lauten „Guten Morgen“.
Und siehe da: Mein Gruß wird positiv erwidert – ein Licht von Frau wünscht mir sogar einen schönen Tag. Ich spüre Liebe.
Es ist ein besonderer Tag – jeder gesund Erlebte ist ein solcher. Und ich habe Geburtstag – wieder einmal.